Kolja Senteur | Portraits 2021

Kolja Senteur im Jahre 2021. Kolja ist Künstler und in doppeltem Sinne in der Krise. Erst kam Corona und wischte diverse Ausstellungen einfach vom Tisch, dann kam die Flutwelle und erfasste sowohl Koljas Malschule als auch sein Heim. Und nun sitzt er nach wochenlangem, mühseligen Schlamm-Schippen vor mir und ist nichts anderes als eine unglaublich sympathische Seele von Mensch. Wie man im Angesicht eines solchen Jahres so ausgeglichen und entspannt wirken kann, wird mir vielleicht immer ein Rätsel bleiben.

Aber Kolja ist so vieles mehr als eine Krisen-Geschichte. Ich persönlich bin begeisterter Fan seiner Kunst. Kennengelernt haben wir uns durch das Buchprojekt unseres gemeinsam befreundeten Podcasters Patrick Lohmeier (-> Bahnhofskino), dem Kolja das Cover zu "Columbo, Columbo" begeisteuert hat, während ich am Lektorat des Buches gearbeitet habe. Koljas künstlerische Ausrichtung und sein Stil haben mich so sehr begeistert, dass ich kurze Zeit später ein eigenes Werk an meinen frisch bezogenen, neuen Wänden hängen hatte, welches mich nun jeden Morgen zum Aufstehen begrüßt - ein eigens für mich gefertigtes Unikat mit einer wunderschönen Jane Fonda aus "Klute", einem investigativen John Travolta aus "Blow Out" und einem imposanten Hintegrund aus "Das Schwarze Loch" - ausgewählte Elemente aus ein paar meiner persönlichen Lieblingsfilme.

Eines war mir klar, ich wollte diesen Künstler und Menschen gerne persönlich kennenlernen und am liebsten auch vor die Linse bekommen. Anlässlich der 27. Ausgabe der Ausstellungsreihe "Offene Ateliers der Bonner Altstadt" hat es in der wunderschönen Kunstbrennerei schließlich geklappt. Umgeben von Kunstwerken, spannenden Menschen und Büchern, mit heißem Kaffee ausgestattet und von Trompetenmusik begleitet hatten wir jede Menge Zeit für ein intensives persönliches Gespräch.

Kolja ist ein unglaublich guter Gesprächspartner, mit dem man herrlich über Kunst philosophieren oder über Star Trek sinnieren kann - um nur zwei der vielen Themen aufzugreifen, die uns begleitet haben. Kommt ihm aber bloß nicht mit Picard - Kirk ist und bleibt der beste Captain und Shatners Album "Has Been", welches in Kollaboration mit dem großartigen Ben Folds entstand, ist nach wie vor ein völlig unterschätztes Stück Musik. Aber ich schweife ab.

Die fast vier Stunden vergingen wie im Flug und fühlten sich an wie eine. Was ich an diesem Nachmittag mitgenommen habe von der Kunst des Kolja Senteur, ist seine enorme Vielfalt, derer ich mir im Vorfeld nicht ansatzweise bewusst war. Wenn man wie ich ein paar ausgewählte Werke und darüber hinaus den ein oder anderen Einblick in seine Homepage oder seinen Social Media- Auftritt kennt, hat man schlussendlich doch noch keinen blassen Schimmer, was für tolle, beeindruckende Werke er schon alles geschaffen hat. Erst im Gespräch, auf dieser Ausstellung und mit den unterschiedlichen Büchern und Katalogen in den Händen bekam ich eine Idee von den vielen Facetten und Wegen seiner Werke.

Allen Lesern sei gesagt: Eine Ausstellung von ihm in Eurer Nähe sollte ein Pflichtbesuch sein. Und an Dich, lieber Kolja: Danke für die großartige Zeit, unser tiefes Gespräch und Dein Vetrauen, welches Du mir und meiner Linse geschenkt hast.

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